Der Nachbericht zur unverständlichen Leistung des österreichischen Nationalteams. Die ÖFB-Elf besitzt zu viel Hybris und zu wenig Motivation.

ISRAEL – ÖSTERREICH

2. EM Qualifikations Spiel

4:2

Tore: Eran Zahavi (3), Munas Dabbur bzw. Marko Arnautovic (2) 

Die Spielanalyse

Die Startelf

Franco Foda tauschte gegenüber dem Polen-Spiel gleich mehrere Spieler aus. Der ÖFB-Teamchef nahm Lainer, Grillitsch und Alaba (verletzt) raus und brachte stattdessen Ulmer, Schlager und Zulj. Vor allem in der Mittelfeldzentrale erhoffte sich Foda damit wohl mehr Tempo und Dynamik. Der Plan misslang gründlich, Österreich spielte behäbig wie in einem bedeutungslosen Freundschaftsspiel. Dabei ging es nach der bitteren Auftaktniederlage zu Hause gegen Polen schon um alles für das Nationalteam. Eine weitere Niederlage konnte sich Österreich nicht mehr leisten…

„Außer Arnie könnt ihr alle gehen“  

Österreich spielte gegen Israel, als hätte es die letzten 10 Spiele in Serie mit jeweils 3 Toren Unterschied gewonnen. Mit lediglich 80 Prozent Einsatz. Leidenschaftslos. Motivationslos. Kampflos. Eine der traurigsten Vorstellungen der letzten Zeit. Die vermeintlich elf besten Fußballer Österreichs hatten wohl zum Frühstück einen „Trump“ verschluckt. Woher sonst kam dieser Größenwahn der ÖFB-Elf? Die Israelis, in vielen Belangen limitiert, zeigten der Foda-Elf, wie man trotz einfachster Mittel mit Motivation und Ehrgeiz Spiele gewinnen kann – auch wenn man das schlechtere Team ist. Wollte Österreich das Spiel überhaupt gewinnen? Man konnte es nicht erkennen! 

Diese Wurschtigkeit der ÖFB-Elf

Ein paar Beispiele, wie leer die Mannschaft emotional als auch physisch agierte: 
* Andreas Ulmer joggte vor dem 0:1 gemütlich zum Flankengeber. Mit einem Vollsprint hätte er die Flanke verhindern können.
* Als Marko Arnautovic das zweite Tor für Österreich schoss, verzog Marc Janko keine Miene im TV-Bildausschnitt. Dem Oldie scheint es irgendwie wurscht gewesen zu sein. Vielleicht glaubte er in dem Moment einfach nicht mehr an ein gutes Ende für sein Team.   
* Markus Rogan hat man über die Fernseh-Mikrofone auch bei komfortabler 4:2 Führung seiner Mannschaft noch lauthals schreien hören. Von österreichischer Seite kamen (scheinbar) keine Anfeuerungsrufe.    

Und täglich grüßt das ewig gleiche Fehler-Murmeltier

Beim Österreichischen Fußball-Nationalmannschaft muss man ständig die gleichen Fehler wahrnehmen:

* Patzer in der Abwehr
* Fehlendes Zweikampfverhalten
* Das zentrale Mittelfeld ist zu spielschwach (Kevin Stöger)  * Sabitzer spielt. Sabitzer spielt schlecht 
* Janko soll Tore schießen. Janko schießt keine Tore
* Formschwache Spieler bekommen den Vorzug gegenüber formstarken Spielern
* Wieder ein Spiel verloren, bei dem jeder nach den ersten Eindrücken dachte, das gewinnen wir locker 

Österreich macht die selben Fehler immer und immer wieder. Andere lernen aus ihren Fehlern. Wir nicht! 

Fehler Nr. 1 – keine Kommunikation

Deutschlands Antonio Rüdiger schnauzte seine Vorderleute zusammen, als die Holländer eine gefährliche Torchance herausspielten. In Österreichs Mannschaft herrschte über 90 Minuten Funkstille. Keiner sagt was. Keiner redet mit dem Anderen. Niemand stemmt sich gegen die Niederlage oder die lethargische Grund-Motivation in der National-Mannschaft. Alle machen so weiter wie bisher. „Wahnsinn ist“, sagte Albert Einstein sinngemäß, „wenn du das Gleiche immer wieder tust und andere Ergebnisse zu erwarten“. 

Fehler Nr 2. – Foda versagt als Motivator

Hast du gesehen, wie die Holländer aus der Kabine kamen? Als wäre die komplette Avengers-Mannschaft auf dem Feld. Und hast du gesehen, wie Österreich aus der Kabine kam? War war der Unterschied? Der Trainer! Ronald Koeman polterte in der Pause wie ein Rumpelstilzchen, um seine Mannschaft gekonnt zu motivieren. Foda schickte sie dem Vernehmen nach mit folgenden Worten aufs Feld: „Spielt so weiter und wir werden gewinnen“ Zu dem Zeitpunkt stand es 1:2 für Israel. 

Fehler Nr. 3 – Fodas Maßnahmen fruchteten nicht

Egal ob Foda in der Abwehr auf Viererkette umstellte, Spieler austauschte oder mit hohen Bällen agieren ließ. All seine Maßnahmen verpufften ins Leere.   

Fehler Nr. 4 – fehlende Selbstkritik bei Foda

Der Teamchef nahm nach Spiel seine Mannschaft ins Gebet, er selbst gestand sich keinen Fehler ein. Veränderung kannst du aber nur bei vollständiger Selbsterkenntnis herbeiführen. Foda will künftig an der Mannschaft Veränderungen vornehmen, auch bei sich? Er könnte bei seiner reaktiven Spielweise, seinem Verwaltungs-Fußball anfangen. Der ist nämlich ein Hauptgrund, wieso seinen Spielern die von ihm geforderte Leidenschaft fehlt. Seine Art Fußball spielen zu lassen, bremst die Spieler. 

Wir haben nur einen torgefährlichen Spieler

Arnautovic schoss zwei Tore. Ansonsten herrscht aber im österreichischen Offensiv-Spiel ein laues Lüfterl. Als einziger von 10 Feldspielern strahlte der Premier League Star zum wiederholten Male aus dem Spiel heraus Torgefahr aus. Das reicht nicht.  

Zum Positiven

* Die Offensiv-Standards sind ohne Alaba viel gefährlicher (allein Dragovic hatte 3 Topchancen)
* Spielerisch ist die ÖFB-Elf die mit Abstand beste in der Gruppe
* Foda will nun (nicht näher genannte) Veränderungen vornehmen

Arnautovic – Österreichs Man Of The Match

2 Tore geschossen und als Einziger um den Sieg gekämpft  

Der Gegner Israel

Knallhart in der Chancenverwertung. Eran Zahavi zeigt, was ein Knipser wert ist. Israels Teamchef Andreas Herzog hat seine Mannschaft gut eingestellt. Dazu ein Markus Rogan, der die Spieler ohne Ende gepuscht hat. Der Wille (Israel) war in diesem Spiel stärker als das Fleisch (Österreich). Letztlich ist aber Österreich selbst für diese Schlappe samt geschwundenen EM-Chancen verantwortlich. 

„In so einem Spiel geht es um Mentalität und Leidenschaft. Wir haben es nicht über 90 Minuten geschafft, das auf den Platz zu bringen. Am Sonntag haben wir vielleicht geglaubt, dass es einfach wird, aber so funktioniert der Fußball nicht. Man muss immer hochkonzentriert sein, egal wie es steht, und das waren wir nicht. Wir sind schuld an der Niederlage. ”

ÖFB-Teamchef Franco Foda kritisch nach der 2. Niederlage im 2. EM-Qualifikationsspiel

  • Die österreichische Leistung gegen Israel 15% 15%

Ausgewählte Statistiken zum Spiel

Niederlagen in den letzten 9 Spielen setzte es für Österreich unter Foda

komma 79 Punkte holte Foda im Schnitt mit der Nationalelf. Damit ist er besser als Koller (1,63)

Punkte nach 2 Spielen und Tabellenvorletzter

Ausblick aufs nächste Länderspiel – Was im Juni gegen Slowenien besser werden muss

 1. Wir brauchen mehr torgefährliche Spieler – Arnie als One-Man-Show ist zu wenig

 2. Valentino Lazaro künftig die Standards schießen lassen – und nicht mehr Alaba

 3. Vielleicht täte dem österreichischen Nationalteam ein Motivator a la Rogan auch gut. Ein Foda ist es jedenfalls nicht

 4. Foda muss mehr erfolgsträchtiges „In-Game-Coaching“ machen. Es reicht nicht, die Spieler erst zusammen zu stauchen, wenn das Spiel vorbei ist. Zum Beispiel: Er bemängelte in seiner nachträglichen Spiel-Analyse die fehlende Mentalität im Team. Wer ist im ÖFB das Mentalitäts-Monster? Stefan Lainer! Hat Foda ihn gebracht? Nein! 

 5. Foda muss nun zeigen, dass er in der Krise – und in dieser befindet sich das österreichische Nationalteam nach zwei Spieltagen definitiv – Lösungen finden kann. Das heißt: Foda muss nicht nur die Spieler kritisch hinterfragen (wie er es tat), sondern vor allem sich selbst (was noch fehlt). Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinken an.