Die wichtigsten Erkenntnisse zum Länderspiel – dazu ausgewählte Statistiken zum ÖFB Nationalteam – sowie ein Ausblick auf das nächste Ländermatch

1. Niederlage im 1. Pflichtspiel

So gut waren die Statistiken von Franco Foda. In zuvor 7 Spielen feierte das Nationalteam mit ihm 6 Siege bei nur einer Niederlage. Die zweite Niederlage kam  ausgerechnet bei Österreichs Premiere in der Nations League dazu – 0:1 gegen Bosnien-Herzegowina.

Nimbus gegen Bosnien verloren

Das Nations League Spiel war das 4. Aufeinandertreffen mit der noch jungen Nation. In den drei Spielen blieb Österreich unbesiegt.  

7 Spieler waren schon 2015 dabei

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Länder im Jahr 2015 waren aus dem jetzigen Kader schon dabei: Aleksandar Dragovic, Sebastian Prödl, Stefan Ilsanker, David Alaba, Marcel Sabitzer und Marko Arnautovic

Die Veränderungen ggü. Schweden

Das System (3-5-2) veränderte Franco Foda nicht, aber die Startelf. Der Teamchef nahm Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller raus, brachte statt ihnen Valentino Lazaro und Michael Gregoritsch. Stefan Ilsanker erhielt erneut den Vorzug gegenüber Aleksandar Dragovic. 

Marko Arnautovic kein guter Kapitän

Zum 1. Mal in seiner Karriere bekam „Arnie“ die Kapitänsschleife. Impulse konnte er in seiner neuen Rolle als Führungsspieler leider keine setzen. Es war eines seiner schlechteren Spiele. Der Kapitän ging gemeinsam mit seinem Team unter (auch später als Solo-Spitze). Lähmte ihn die Bürde des Amtes? Lähmten ihn die Pfiffe der Fans im Stadion? Auf alle Fälle kein Wunder, dass er nach so einem miesen Ländermatch mit Edin Dzeko des Nächtens einen drauf machte.  

Gegenpressing blieb aus

Teamchef Franco Foda enthüllte vor Spielbeginn, dass di technisch limitierten Verteidiger von Bosnien mit Gegenpressing unter Druck gesetzt werden sollten, um diese zu Fehlern zu zwingen. Außerdem sollten Arnautovic und Co. hoch stehen. Beide Vorgaben wurden von seinen Spielern im Spiel nur mäßig umgesetzt. Die zwei Ketten Österreichs standen oft zu weit auseinander, was beide Unterfangen naturgemäß erschwerte. Gleichzeitig bekamen die Bosnier so viele Räume für ihre vielen gefährlichen Konter. 

Spielerisch enttäuschend

Es war ein gebrauchter Tag für das österreichische Nationalteam. In manchen Phasen konnte der Zuschauer leicht erkennen, dass Österreich spielerisch einfach besser als Bosnien ist. Aber über weite Phasen stockte das Angriffsspiel der Foda-Truppe. Das ÖFB-Team kreierte über 90 Minuten fast gar keine gelungenen Ball-Stafetten. Bis zum 16er ging es zwar teils zügig und gefällig, Lösungen im letzten Drittel fanden unsere Teamkicker aber keine. Auch die Umstellung auf Vierer-Kette am Schluss brachte keine Besserung. Apropos Verteidigung: Sebastian Prödl merkte man die fehlende Spielpraxis an. Ihm fehlte öfters das Timing, genauso wie Stefan Ilsanker beim Gegentreffer. 

Standards misslangen

Die Standards waren bislang eine Waffe unter Foda. Bereits 3 Treffer gelangen in seiner Ära. Gegen Bosnien versuchte es Österreich auffällig oft mit kurz abgespielten Bällen. Dies misslang gründlich. Die Standards strahlten dieses Mal null Gefahr aus. Wenn es schon aus dem Spiel heraus nicht klappt…

Fehler von Foda – Lazaro spielte zu lang

In der ersten Halbzeit viele leere Kilometer, verpasste Zweikämpfe und 3-4 Fersler, die ins Leere liefen. In der zweiten Halbzeit dann kaum mehr zu sehen, ohne Durchschlagskraft. Foda hätte ihn runter nehmen müssen. Allerdings hätten wir dann vielleicht 0:2 verloren (große Rettungstat von Lazaro in der 95.)

„Wir haben gut angefangen. Haben in der Anfangsphase dominiert. Dann haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Wir haben in der Halbzeit umgestellt. Das Tor haben wir aus dem Nichts bekommen. Es darf natürlich nicht passieren, dass du Auswärts ausgekontert wirst. Wir waren heute nicht Konsequent genug und der letzte Pass war zu ungenau.“

Teamchef Franco Foda

 

„Wir haben nicht viel gemacht von dem was wir uns vorgenommen haben. Wir haben uns die Schneid abkaufen lassen. Wir gehen mit einem nicht optimalen Start in die Nations League. Das war heute nicht unser bestes Spiel. Wir sind heute nicht gut genug gewesen.“

Innenverteidiger Sebastian Prödl

 

Ausgewählte Statistiken zum Spiel

Niederlage im 1. Pflichtspiel für Franco Foda als ÖFB-Teamchef

Minuten gelang der Matchplan, danach nicht mehr

weitere Spiele stehen für Österreich in der Nations League an

Ausblick aufs nächste Länderspiel – Was gegen Nordirland besser/anders werden muss

  1.  Am 12. Oktober muss daheim ohne Wenn und Aber ein Sieg im nächsten Nations League Spiel her 
  2.  Das ÖFB-Team sollte für ein besseres Ergebnis in Wien zu alter spielerischer Stärke und Dominanz zurückfinden
  3.  Arnautovic war ein Kapitän ohne Führungskraft und Ausstrahlung – es sollte ein Anderer die Binde übernehmen
  4.  Führungsspieler wie Alaba und Arnautovic müssen mehr liefern, wenn es mal nicht läuft und drauf ankommt für Österreich