Arnautovic rettet Österreich. Sieg geschafft.  Pflicht erfüllt. Die sonstigen Erkenntnisse zum Nations League Spiel der Österreicher gegen die Nordiren, das mit dem knappesten aller Siegergebnisse endete – 1:0 für Österreich

Noch nie mit dieser Aufstellung gespielt

Teamchef Franco Foda vertraute im Nations League „Do Or Die“-Spiel auf eine Mannschaft, die in dieser Form noch nie zusammenspielte. Verzichten musste er verletzungsbedingt auf 4 Stammspieler. Namentlich Kapitän Julian Baumgartlinger, David Alaba, Florian Grillitsch und Michael Gregoritsch. Als System wählte Foda dieses Mal ein 4-4-2 offensiv bzw. ein 4-4-3 defensiv. Damit rückte er von seiner bevorzugten Dreier-Abwehr ab.

Weder Teamchef noch Kapitän singen die Hymne

Na hoffentlich hat Hans Krankl das nicht gesehen. Weder Franco Foda noch Marko Arnautovic sangen bei der Nationalhymne mit (zumindest als sie im Bild waren). Damit blieben sowohl der Teamchef als auch der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft bei „Land der Berge, Land der Täler“ stumm wie ein Fisch. Akzeptabel, aber irgendwie nicht schön für den Fan.

Arnautovic kein guter Kapitän

Nach dem Bosnien-Spiel ging unser Interims-Kapitän mit Edin Dzeko saufen, wofür er von der Medienlandschaft hart kritisiert wurde. Gegen Nord-Irland gab Arnie seinen Kritikern sportlich die richtige Antwort, schoss das einzige Tor des Abends, das für drei enorm wichtige Pflichtpunkte reichte. Als Kapitän bleibt Arnautovic aber fragwürdig. Zum Einen ist er ein Dauer-„Matschgerer“. Ohne Ende jammert der England-Star auf dem Platz herum, kritisiert indirekt seine Mitspieler mit bösen Blicken oder gar abfälligen Gesten, wenn sie etwas falsch machen. Das ist nicht das Verhalten eines Kapitäns und Anführers. Ein Kapitän puscht seine Mitspieler – und demotiviert diese nicht. Vor allem seine flegelhafte Geste nach seinem Tor in Richtung Medientribüne ist ein deutliches Indiz, dass Arnie für dieses Amt noch nicht reif ist – und wahrscheinlich, selbst 10 Jahre nach seinem Länderspiel-Debüt für Österreich, auch nie sein wird. Spielerisch ist der Siegtorschütze dagegen über alles erhaben.

Die „Deutschen“ versagen im ÖFB-Team

Lange Zeit prägten die Deutschland-Legionäre Zlatko Junuzovic und Martin Harnik die österreichische Nationalelf. Ihre Erben aus Deutschland finden sich aber nicht und nicht im Team zurecht. Sowohl Guido Burgstaller als auch Marcel Sabitzer liefern für Österreich nie die Leistung ab, die sie in ihren deutschen Vereinen bringen. Auch dieses Mal nicht im so wichtigen Match gegen Nordirland.

Seitenwechsel ohne Alaba

Spielt der Bayern-Star, was in den letzten Monaten selten war, läuft fast alles im österreichischen Spiel über links. Ohne ihn war plötzlich die rechte Seite die starke gegen Nordirland. Das lag vor allem an …

Rohdiamant Valentino Lazaro

Der Berlin-Legionär war zwar nicht effizient gegen die Nordiren. Schaut man ihm allerdings auf seine Fußballer-Beine, lässt sich schnell und mit freiem Auge erkennen, welch großes Talent der Flügelflitzer besitzt. Er könnte der nächste große Spieler in Österreich werden. Mit 22 Jahren kommt er erst noch ins beste Fußball-Alter. Schon jetzt ist er trickreich, schnell, dynamisch, technisch sehr beschlagen. Lazaro erinnert nicht nur optisch, sondern auch spielerisch ein wenig an Leroy Sane.

Der seltsame Fall des Marc Janko

Marko Arnautovics Tor war Marc Jankos Pech. Österreich brauchte unbedingt einen Sieg. Der gealterte Schweiz-Legionär stand an der Seitenlinie schon bereit, um eingewechselt zu werden. Da knallte Arnie das Leder in die Maschen. Zum Leidwesen von Marc Janko. Die lange Zeit so treffsichere ÖFB-Stürmerlegende musste wieder auf der Bank Platz nehmen und kam bis zum Schluss nicht mehr ins Spiel. Damit platzte Jankos Team-Comeback. Nächste Chance: in 4 Tagen gegen die Dänen.
PS: Auch Prödl „vermieste“ Marc Janko das Comeback. Der schrie, ich glaube Ilsanker wars, mit „Spiel!!“ an. Ilsanker gehorchte, spielte den Ball schnell ab. Wenige Sekunden später stand es 1:0 für Österreich..

Andreas Ulmer startet als Oldie durch

Der vielleicht größte Gewinner des Koller-Endes ist Andreas Ulmer. Die langjährige, Europa League gestählte Stammkraft von Red Bull Salzburg gehört nunmehr zum engsten Kreis des Teams. Und so oft wie Alaba, sein Gegner auf der Position links, verletzt ist, wird er trotz seiner 32 Jahre doch noch eine schöne Teamkarriere bekommen. Verdient.

Österreichs Spielstrategie in Hälfte 1 und 2

Österreichs spielerischer Strategie in Hälfte 1 war sichtlich, dass schnelle Überspielen der langsamen und unbeweglichen Nordiren-Abwehr mit vertikalen Steilpässen hinter die Abwehr. In Hälfte 2 brachte Österreich mehr Spieler ins gefährliche Drittel und mehr Power in die Spielzüge. Spielerisch waren die 90 Minuten aber nicht befriedigend. Wieder einmal. Das muss besser werden.

Der Gegner Nordirland

Hat man jemals eine so körperlos spielende Mannschaft von Nordirland gesehen? Also ich nicht. Zaghaft. Vorsichtig. Fast schon zurückhaltend agierten die Nordirischen Hünen in ihren Zweikämpfen. Enttäuschend. Selbst aus österreichischer Sicht. Und spielerisch sind die Nordiren einfach nur schlecht. Langsam. Unkreativ. Ungefährlich. Außer Defensive, langen Bällen und Standards nichts gewesen. Gott sei Dank. Somit bleibt Österreich im Rennen um Platz 1 der Nations League Gruppe B3…  

„Jeder Sieg hat große Bedeutung. Nach der Niederlage im ersten Spiel wollten wir unbedingt gewinnen. Wir haben das Spiel dominiert und schlussendlich auch verdient gewonnen. Aber es war nicht einfach, der Platz war auch nicht überragend. Wir wussten, dass sie sich hinten reinstellen werden, was sie auch gut gemacht. Wir haben probiert, ruhig zu bleiben und wir hatten Vertrauen in uns.

Der Matchwinner und Kapitän, Marko Arnautovic

  • Die österreichische Leistung gegen Nordirland 60% 60%

Ausgewählte Statistiken zum Spiel

Länderspiele spielte Marko Arnautovic inzwischen für Österreich

Siege in Folge feierte das österreichische Nationalteam ohne David Alaba. Sind wir etwa besser ohne den Bayern-Star? Oder ist die Statistik nur Zufall?

Tore im Nationalteam erzielte er dabei

Jahre ist her, dass das einstige Enfant Terrible sein Debüt für Österreich gab

Ausblick aufs nächste Länderspiel – Was gegen Dänemark besser werden muss

  1. Das Team muss spielerisch besser werden
  2. Und Torgefährlicher werden 
  3. Die Deutschland-Legionäre müssen im Team endlich besser spielen und ihre Leistung von den Vereinen bringen 
  4. Marc Janko im Spiel gegen die Dänen einwechseln – das hätte er aufgrund seiner großen Verdienste um das Fußball-Land Österreich verdient