Die beiden Mega-Stars sind 2022 in die Jahre gekommen. Beide Fußball-Ikonen schießen weniger Tore und liefern oft enttäuschende Leistungen ab. Es ist soweit: Andere Fußballer sind besser als Messi und Ronaldo.

Messi und Ronaldo haben die letzten zwei Jahrzehnte den Weltfußball bestimmt, wie vor ihnen nur ein Pele oder Maradona. Wenn früher die Frage nach dem besten Fußballer aller Zeiten fiel, wurde mal Pele genannt, mal Maradona. Seit diesem Jahrtausend gibt kaum ein Experte oder Fan mehr diese Antwort. Es gibt längst zwei Bessere als den brasilianischen Zauberer und argentinischen Wunderwuzzi von einst: Messi und Ronaldo.

Die beiden Superstars des modernen Fußballs haben die Götter des antiken Fußball abgelöst.

Jedoch muss man 2022 einwerfen: Messi und Ronaldo sind die besten Fußballer aller Zeiten, aber nicht mehr die besten Fußballer der Gegenwart. Andere Spieler haben die Altstars Messi (34) und Ronaldo (37) längst links überholt. Das liegt daran, dass beide Superstars alt geworden sind und nicht mehr auch nur ansatzweise die formidablen Leistungen aus ihrer Blütezeit bringen. So wie der Argentinier und Portugiese im Gleichmarsch den Weltfußball dominierten, haben nun beide die größte fußballerische Krise ihrer gesamten Karriere.

Messi und Ronaldo schießen viel weniger Tore als früher, sind generell leistungsschwächer und in ihren neuen Teams nur mehr einer von vielen Stars – und nicht mehr der alleinige Superstar wie all die Jahre zuvor. Der Zahn der Zeit nagt erbarmungslos an den beiden lebenden Legenden, die nicht mehr so gut sind wie sie lange Zeit waren. Das ist neu und ungewohnt für die Beiden.  

Werfen wir einen Blick auf ihre erschütternd schlechten Liga-Zahlen.   

Messi und Ronaldo liefern nicht mehr so wie früher ab

Der 34-jährige Messi ist in seiner neuen Heimat Paris nie angekommen. In einer Liga, die klar unter jene der spanischen zu stellen ist, trifft „La Pulga“ das Tor nicht mehr. In 16 Spielen schoss der langjährige Held Barcelonas nur zwei Tore. In seinen besten Zeiten in Barcelona knipste der schussstarke Trickser zwei Tore oft in einem einzigen Spiel. Messi funktioniert außerhalb von Barcelona nicht. In Paris glänzen andere. Allen voran Frankreichs Superstars Mbappe (mit 15 Ligatoren)!

Messi ist in seinem neuen Verein nur ein besserer Mitläufer, einer von Vielen im Pariser Starensemble. Zwar hat der Linksfuß elf Assists gegeben, doch das reicht natürlich bei Weitem nicht aus für den besten Fußballer der Welt beim mit Abstand besten Teams Frankreichs. Einer wie er wird an Toren gemessen – und die fehlen. 

Auch in der Champions League war Messi schon viel besser als er heuer ist. Seine fünf Tore sind definitiv aller Ehren wert, aber keinesfalls überragend. Denn damit hat die kleine Zaubermaus nicht einmal halb so viele Tore geschossen, wie der Führende der CL-Torschützenliste (Sebastian Haller mit 11). Zudem liegt Messi auch diese Saison wieder deutlich hinter Robert Lewandowski zurück (9 Tore).

Messi läuft nicht erst seit dieser Saison anderen Spielern in der Champions League hinterher. Schon in den letzten zwei Saisonen durfte Messi beim CL-Torschützenkönig-Titel kein Wort mitreden. Robert Lewandowski und Erling Haaland waren jeweils unerreichbar für jenen Mann, der gemeinsam mit Ronaldo zwischen 2008 und 2019 jedes Jahr den Torjäger-Titel in der Champions League gewann. Diese goldenen Torjäger-Zeiten scheinen für ihn vorbei zu sein. Messi ist auch in dieser Statistik nicht mehr der Beste. 

Apropos: Die Wahl Messis zum Weltfußballer war meiner Meinung nach höchst unverdient. Ein Robert Lewandowski oder Mohammed Salah hätten den Titel viel mehr verdient gehabt. Sie sind es, die gemeinsam mit einem Erling Haaland, Harry Kane und Kylian Mbappe, die Altmeister Messi und Ronaldo als beste Spieler der Welt abgelöst haben.  

Ronaldo hat stark abgebaut

Der Portugiese ist vor der Saison zu jenem Klub zurückgekehrt, bei dem er einst zum Weltstar aufstieg. Ronaldo wollte anschließen an jene glorreichen Tage. Doch ist der heimgekehrte Sohn bei Manchester United nur mehr ein Schatten seiner selbst (wie der Klub selbst). In 23 Liga-Spielen gelangen dem Stürmer nur 9 Tore und sogar nur 3 Vorlagen. Das ist verdammt wenig für den weltbesten Spieler, der er war, aber eben nicht mehr ist.

Niemand wird es ihm mit seinen fortgeschrittenen 37 Jahren verdenken. Kaum ein Fußballer spielt in diesem biblischen Sportleralter noch, geschweige denn trifft noch so oft wie er. Doch wir sind vom Strafraum-Dominator mit der Nummer 7 einfach ganz andere Zahlen gewohnt. Früher hat Ronaldo 50 Tore in der Saison gemacht. Die jetzigen Zahlen enttäuschen daher sehr (Salah hält bei 19 Toren).

Solche langen Durststrecken ohne eigenes Tor, das hätte es früher bei einem CR7 nicht gegeben. Ronaldos Formkurve geht zudem immer weiter nach unten. In diesem Jahr traf CR7 in seinen letzten acht Spielen lediglich ein einziges Mal. Ronaldo ist oft unsichtbar am Feld und nimmt sich immer mehr Auszeiten vom Spiel. Der Körper macht einfach nicht mehr so mit wie früher.

Auch in der Champions League wird wohl kein neuer Torschützentitel dazukommen. Mit sechs erzielten Toren weist der ManU-Striker immerhin eines mehr auf dem Konto auf als Messi, aber fünf weniger als Haller und drei weniger als Lewandowski. Die Zeit, als Ronaldo und Messi abwechselnd CL-Torschützenkönig waren, ist passé. Die neue Generation übernimmt auch hier. 

Ronaldo selbst pustet seinen Kritikern trotz der ernüchternden Zahlen was: „Fakten sind Fakten, der Rest ist völlig egal. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Form, schieße weiter Tore, helfe damit der Nationalmannschaft und Manchester United. Deshalb will ich damit weitermachen. Deshalb zähle ich in Bezug auf Leistung, Trophäen, Tore und Rekorde weiterhin zur Weltspitze.“ Immerhin räumt der Hochbegabte dann doch ein: „Ich bin ziemlich alt für Fußball.“  

Erstmals werden Gotteslästerungen laut

Nie hätte es früher Kritik an einem Messi oder Ronaldo gegeben. Diese rosigen Wattebausch-Zeiten gehören der Vergangenheit an. Beide „Greatest of all Time“ sind in ihren großen Vereinen teils scharfer Kritik ausgesetzt. Sowohl Paris Saint Germain als auch Manchester United hätten sich viel mehr von ihren Blockbuster-Transfers erwartet. 

Die Paris-Legende Jerome Rothen lässt dementsprechend kein gutes Haar an jenem Mann, der bei Paris St. Germain der Stars der Stars werden sollte: “Messi wird seine Spuren bei PSG nicht hinterlassen.“ Der Ex-Profi erklärte gegenüber der spanischen Sportzeitung “Marca:  “Er ist das Kind eines anderen Vereins, Barça, das sein Leben ist. Messi ist zwar sicherlich der beste Spieler der Geschichte, aber er hat nicht mehr die Fähigkeiten, die er früher hatte, er kann nicht mehr die Anstrengungen wiederholen, die er früher gemacht hat.“

Mit einem Mbappe auf dem Zenit seiner Karriere kann ein Messi dieser Tage nicht mehr mit halten. Selbst ein Cavani oder Ibrahimovic drückten dem neureichen Hauptstadtklub um einiges mehr ihren Stempel auf, als es Messi in dieser Saison tat. Stand jetzt würde niemand in Paris vermissen, sollte er den Klub wieder verlassen. 

Unterdessen kritisierte England-Legende Jamie Carragher im Februar den Kauf von Oldie Ronaldo: „United hat einen Fehler gemacht, Ronaldo im Sommer zu verpflichten. Es würde ein noch größerer sein, ihn für die kommende Saison zu behalten.“

Und Carragher ist immerhin „Liverpooler“. Übrigens kritisiert der Kommentator genau das, was viele auch in Paris an Messi kritisieren: „Es geht zu viel um die CR7-Marke – und zu wenig um das Team.“

Beide Vereine sind extrem enttäuscht von den durchwachsenen sportlichen Leistungen ihrer Megastars. Sowohl PSG als auch ManU hätten sich viel mehr Wert von ihren Halbgöttern auf Erden erwartet. Dementsprechend unsicher ist, ob Messi und Ronaldo nächstes Jahr überhaupt noch in England und Frankreich kicken werden.

Erstmals in ihren so großartigen Karrieren schwächeln beide Weltfußballer so massiv, dass künftig sogar ihr Stammplatz in Gefahr scheint. Denn wenn es ganz blöd läuft, werden die zwei Ausnahmefußballer nächstes Jahr mitunter nur mehr von der Bank kommen. Und das wollen die beiden besten Fußballer aller Zeiten nie und nimmer – dafür sind ihr Ego und Ehrgeiz auch im fortgeschrittenen Alter immer noch viel zu groß.

Ob sich die beiden Mega-Diven ein weiteres besch…eidenes Jahr in Paris und Manchester antun werden? 

Zwei, die noch lange gemeinsam auf dem Thron sitzen werden

Messi und Ronaldo dominierten den Fußball mit ihrem Jahrhunderttalent bis ins hohe Alter. Doch diese Zeiten scheinen nun vorüber zu sein.

Es ist notgedrungen an der Zeit, der nächsten Generation den Vorzug zu überlassen. Irgendwann kommt selbst für die beiden besten Fußballer aller Zeiten der unschöne Zeitpunkt, wo die Jugend die Alten übertrumpft.   

Bei den Mitdreißigern machen sich zunehmend (ganz natürliche) Verschleißerscheinungen und Altersprobleme bemerkbar. Ihre Zeit scheint im Jahr 2022 gekommen zu sein, um jüngeren und besseren (sic!) Fußballern den Thron zu überlassen, auf dem sie abwechselnd so viele Jahre nebeneinander gesessen waren. Mal der eine, mal der andere. Meist aber gleichauf.

Niemand kann sagen, ob Messi oder Ronaldo als bester Fußballer der Welt in die Geschichte eingehen wird. Es ist Geschmackssache. Niemand kann objektiv den einen über den anderen stellen. Zu ähnlich dominierten beide mit ihrer unnachahmlichen Art Fußball zu spielen den Weltfußball . Zu ähnlich sind ihre unfassbaren Leistungs-Statistiken, die noch Jahre Bestand haben werden.

Wer ist der beste Fußballer der Welt?

Ganz klar: Messi!
Und ganz klar: Ronaldo!

Der Argentinier und der Portugiese werden ex aequo in die Geschichte als beste Fußballer aller Zeiten eingehen.

So lange, bis wieder einer kommt und diese Beiden übertrumpft. Sicher der schwerste Job der Welt, an dem noch jahrelang viele Hunderte ambitionierte Fußballer scheitern werden. Aber wie es Pele, Maradona, Messi und Ronaldo uns alle gelehrt haben:

Bislang ist noch immer einer nachgekommen, der besser als alle anderen zuvor ist.