Große Klappe, nix dahinter: Das Mega-Talent Josh Rosen konnte es nach seinem Draft partout nicht verstehen, dass er kein First Overall Pick wurde. Nun hängt seine Sub-Standard-NFL-Karriere an einem höchst seidenen Faden.

Josh Rosen wollte die NFL im Sturm erobern. Doch statt mit Aaron Rodgers um den League MVP zu kämpfen, kämpft Josh Rosen ums nackte Überleben in der NFL. Der 24-jährige Quarterback wurde bereits das dritte Mal in seiner noch jungen Karriere von seinem Team rausgeschmissen.

Die Arizona Cardinals holten ihn anno 2018 als erhofften Franchise Quarterback im Draft und verabschiedeten ihn bereits nach nur einer Saison wieder. Die Dolphins holten ihn als Nächstes und ließen den Jungspund im Generationenduell gegen Altmeister Ryan Fitzpatrick antreten. Was der Junge gegen den Alten gnadenlos verlor. Weswegen Miami ihn ebenfalls nach nur einer Saison voller Enttäuschungen rasch loswerden wollte.

Der zweifach grandios gescheiterte Rosen hatte aber Glück: Die 49ers hatten große Probleme auf der Quarterback-Position. Ihr Starter Jimmy Garoppolo fiel langfristig verletzungsbedingt aus. Genauso wie Backup Nick Mullen. Daher griffen die 49ers in ihrer Verzweiflung bei Rosen zu. Doch auch in San Francisco enttäuschte das einstige Mega-Talent. 

Nur als Nr. 10 gedraftet und ein Zitat für die Ewigkeit

Josh Rosen wurde im Draft 2018 an 10. Stelle gedraftet. Über diese Position war Josh Rosen über die Maßen enttäuscht, hatte er sich selbst doch viel weiter vorne gesehen. Dem aufstrebenden Quarterback zugute halten musste man, dass nicht nur er sich selbst als designierten Nr. 1 Pick sah, sondern auch viele Draft-Analysen. Der intelligente junge Mann warf in seinem letzten College-Jahr für die UCLA 26 Touchdown und erzielte ein hervorragendes Passer-Rating von 147. Alles schien angerichtet zu sein für Josh Rosen. Dementsprech bass erstaunt waren die Draft- und NFL-Experten, als sich die Cleveland Browns für den wankelmütigen, risky Pick Baker Mayfield entschieden (neuer TD-Rekord für Rookies in seiner 1. Saison). Rosen galt damals als der bessere Quarterback. Nun gut, war der First Pick halt nicht an Rosen gegangen. Kein Beinbruch. Doch überraschenderweise entschieden sich auch sämtliche Teams danach für andere Draft-Diamanten. Die Giants sicherten sich Running Back Saquon Barkley als 2. Overall Pick, die Jets an 3. Stelle Sam Darnold. Kein Josh Rosen. So ging es weiter und weiter. Die Bills zogen an der Sieben einen gewissen Josh Allen, dem deutlich weniger Talent als seinem Namensvetter Josh Rosen bescheinigt wurde. Damit gingen gleich drei Quarterbacks vor dem hoch gehandelten Josh Rosen über den Tisch. Eine tiefe Wunde für Josh Rosen. 

Wie sich nun Jahre später zeigt, hatten die genannten NFL-Teams völlig recht mit ihren getroffenen Entscheidungen. Baker Mayfield ist längst der Franchise-Quarterback in Cleveland, Saquon Barkley (wenn gesund) ein Top 10 Runningback der Liga und Josh Allen mauserte sich 2020 gar zu einem MVP-Kandidaten. Nur Sam Darnold schlug nicht ganz so ein, wie verhofft. War aber zumindest über Jahre der Starting Quarterback der Jets, während Josh Rosen auf den Bänken in Arizona, Miami und San Francisco versauerte.  

Überhebliche Draft-Ansage fällt ihm bis heute wiederholt auf den Kopf

Während die NFL-Karriere von Josh Rosen im schlimmsten Fall nun vorüber sein konnte, weil er bereits bei drei Teams binnen kürzester Zeit gescheitert ist, wird sein berühmtes Draft-Zitat seine NFL-Karriere überdauern. Nachdem er nur als 10. Prospect gepickt wurde, gab Herr Rosen folgendes zum Besten: „

„Nine mistakes were made ahead of me. And I will make sure over the next decade or so that they will know that they made a mistake.“

Dieser Spruch, natürlich getätigt in einem ersten Frust, kam in der NFL so gar nicht gut an. Viele fanden Rosen überheblich und wollten ihn die Jahre danach mit Argusaugen an seinen Taten auf dem Feld messen. Und Rosens Leistungen waren in seinen drei Jahren NFL ein Desaster. 

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Josh Rosen – Großes Talent, das in der NFL bislang gnadenlos scheiterte

In seinem Rookie-Year für die Arizona Cardinals kam der 21-Jährige gleich zum Zug, startete 14 Mal. Allerdings warf der Jungstar mehr Interceptions als Touchdowns. 

  • TD 11% 11%
  • INT 14% 14%

Von 13 gestarteten Games verlor er ganze 10. Deswegen war für ihn schon nach einem Jahr wieder Schluss in Arizona. Die Cardinals drafteten Kyler Murray als ihren neuen Franchise-Quarterback. Ein tiefer erster Fall für den nach den Sternen greifenden Rosen. 

Neue Chance in Miami – wieder grandios gescheitert

In Miami glaubte man weiterhin an den jungen Quarterback. Josh Rosen bekam eine zweite Chance bei den Dolphins. Doch auch hier blieben Worte und Taten so weit auseinander, wie die Erde vom Mond entfernt ist. Der Möchtegern-Nr. 1 Pick kam gegen Altmeister Ryan Fitzpatrick nicht an. Rosen durfte nur sechs von 16 Matches spielen, davon nur deren drei von Beginn an. Alle drei gingen verloren. Und anderem wegen diesen unterirdischen Bilanzen. 

  • TD 1% 1%
  • INT 5% 5%

Trotz dieser miesen Zahlen von Rosen erbarmte sich 2020 ein weiteres Team seiner. Die San Francisco hatten Troubles auf der QB-Position (Garoppolo, Mullens) und holten (notgedrungen) den früheren First Rounder. Doch ging der Niedergang des jungen Mannes, der zum neuen NFL-Superstar werden sollte, weiter. Rosen machte trotz des um sich greifenden Verletzungsteufels bei den 49ers kein einziges (!) Spiel.

Und über sein dreimonatiges Kurzzeit-Engagement zuvor bei den Bucs im Practice Squad hüllen wir lieber besser mal den Mantel des Schweigens. 

Wie geht es nun mit Josh Rosen weiter?

Nun, man kann es nicht anders sagen: Josh Rosen steht am Abgrund. Nach drei kläglichen NFL-Saisonen bei vier Teams hat er unfreiwillig den Stempel des Versagers aufgedrückt bekommen. Niemand in der NFL dürfte ernsthaft mehr daran denken, ihm einen Job als Starting Quarterback im Team anzubieten. Als Franchise Quarterback ist er sowieso längst unhaltbar geworden.

Doch könnte Josh Rosen mit seinen jungen 24 Jahren weiterhin als Drittbesetzung in der Liga bleiben dürfen. Zu mehr scheint es für den 2018er-Rohdiamanten einfach nicht mehr zu reichen. Darüber muss er gar froh sein. Denn wenn Rosen Pech hat, ist seine NFL-Karriere vorüber, bevor sie überhaupt begonnen hat. Er wäre nicht der erste hochgehandelte Quarterback, dem es so ginge (Johnny Manziel!). 

Die neun Fehler vor ihm?  Die waren keine Fehler! Der vielleicht größte Fehler im Draft 2018 war es, wie man nun im Nachhinein weiß, Josh Rosen zu picken statt einen anderen, besseren Draft Prospect.