Lange Zeit war der FC Basel in der Schweiz das Maß aller Dinge. Auch international sorgten die Basler für reichlich Furore. Diese Zeiten sind nun (erstmal) vorbei. Im Europapokal frühzeitig ausgeschieden und, nach einer schlimmen Klatsche heute gegen die Young Boys Bern, auch frühzeitig draußen aus dem Meisterschafts-Rennen

Der ehemalige österreichische Fußball-Teamchef Marcel Koller befindet sich mit seinem FC Basel im freien Fall. Fußball und Football News berichtete im Vorfeld vom heutigen Schicksalsspiel für die Basler. Nun ist es mehr oder weniger gewiss: Der Schweizer Dominator der jüngeren Vergangenheit spielt nach einer schlechten Saison zuletzt heuer eine noch viel schlechtere. Statt wieder in die Erfolgsspur zu gelangen, gleitet der FC Basel zunehmend vom Regen in die Traufe ab. 2018/19 müssen sich die Basler ins Stammbuch schreiben lassen: Verpassen der Champions League. Trainerentlassung. Neuer Trainer. Verpassen der Europa League. Verspielen der Meisterschaft bereits am 7. Spieltag.

YB das neue Maß aller Dinge

Nach sieben Spieltagen führen die Berner die Tabelle mit einer makellosen Bilanz an. Mit 21 Punkten aus 7 Spielen holte der regierende Meister das Maximum aus sämtlichen Spielen heraus. Die nächsten Verfolger (Thun, St. Gallen, FC Zürich) weisen bereits stattliche 10 Punkte Rückstand auf. Die Basler selbst haben sich nicht nur aus dem Meisterrennen verabschiedet, ja sie gehören nicht einmal zu den ersten Verfolgern der Berner. Enttäuschende 12 Punkte Rückstand hat die Koller-Truppe nunmehr auf die Spitze. Platz 7 von 10 ist der missliche Stand in der Tabelle. Wenn nicht bald die Trendwende gelingt, spielt der Serienmeister bald gegen den Abstieg. Unmöglich? Vielleicht, aber: Schon zum zweiten Mal in dieser Spielzeit stehen die Basler in dieser niederen Region der Tabelle, nachdem man unter Koller-Vorgänger Raphael Wicky am 2. Spieltag sogar schon mal auf Rang 8 abgerutscht war. Und mittendrin im ganzen Schlamassel der ehemalige ÖFB-Teamchef und Köln-Trainer Marcel Koller. Unter ihm sollte wieder alles besser, doch es wurde sogar noch schlimmer.

Unter Koller verschlimmbesserte sich alles

Marcel Koller übernahm am 3. Spieltag das Team von Raphael Wicky, der zuvor in der Champions League Qualifikation gescheitert war sowie die letztjährige Negativ-Saison zu verantworten hatte. Für den Ex-Köln-Trainer ging es zunächst bestens los. Sieg zum Einstand gegen die Grasshoppers, Sieg darauf gegten Sion. Seitdem folgten in der Meisterschaft aber 2 Unentschieden und 1 Niederlage. Koller, er betreute von November 2011 bis Oktober 2017 die österreichische Nationalmannschaft, übernahm die Basler auf Platz 8 und schaffte in seiner über einmonatigen Amtszeit gerade mal den Sprung auf Platz 7. Der Rückstand auf Meister Bern vergrößerte sich unter seiner Ägide von 5 auf 12 Punkte. Noch viel schlimmer in Basler Kreisen eingeschätzt wird wohl die Blamage im Europapokal. Koller übernahm nach dem Aus in der Champions League Qualifikation und musste es in der Europa League Quali richten. Die Hürde Vitesse Arnheim nahm der 57-Jährige noch souverän. Das Ausscheiden im Play-Off gegen Apollon Limassol aus Zypern war jedoch blamabel für ihn und den ganzen Club. Damit fallen zu allem Überdruss für die Zukunft auch noch wichtige Millionen-Einnahmen aus einem internationalen Wettbewerb weg.

Was Basel noch bleibt

Champions League verpatzt. Europa League verpatzt. Meisterschaft verpatzt. Was für die Basler noch bleibt, ist der Pokal. Hier steht der Club nach zwei Siegen über niederklassige Vereine im Achtelfinale. Wenn das auch schief geht, ist die Saison wirklich noch schlechter als die vorherige. Und möglicherweise sind dann auch die Tage von Koller bei seinem neuen Verein schon wieder gezählt. Der lange Zeit so glorreiche FC Basel, inzwischen längst ein Schatten seiner selbst.