Max Verstappen ist der beste Fahrer der Formel 1. Super-Max bricht einen Rekord nach dem anderen. Bei der Anzahl seiner Pole Positions hinkte der fliegende Holländer aber stets einem Lewis Hamilton hinterher. Dieses Manko ist 2023 endgültig beseitigt.

Max Verstappen hat viel zu wenige Pole Positions geholt

Für viele Fans und Experten gilt Max Verstappen schon jetzt als einer der besten Formel 1-Fahrer aller Zeiten. Mit erst 25 Jahren ist der Red Bull Ausnahmekönner bereits zweifacher Weltmeister und 40-facher Grand Prix Sieger. Verstappen ist drauf und dran – vorausgesetzt er fährt noch lange weiter – alle Rekorde in der Formel 1 zu brechen, die es gibt. Auch jene von Lewis Hamilton. 

Hamilton hält derzeit bei 

  • 7 WM-Titeln 
  • 103 Grand Prix Siegen und 
  • 103 Pole Positions

Wenn Max Verstappen nur ansatzweise so weiter fährt, wird er die ersten zwei Hamilton-Rekorde brechen können. 

Denn Max Verstappen hält nach sieben Rennen der Formel 1 Saison 2023 bei 

  • 2 WM-Titeln (der 3. ist nur mehr eine Frage der Zeit)
  • 40 Grand Prix Siegen und 
  • 24 Pole Positions

Wie an den drei Statistiken gut erkennbar ist, hat die Rekordjagd von Max Verstappen längst begonnen – auch wenn er selbst immer betont, von Rekorden nichts wissen zu wollen. Wie an den ersten beiden Statistiken erkennbar ist, ist Max Verstappen auf Kurs, die sieben WM-Titel und 103 Rennsiege von Lewis Hamilton brechen zu können. Bei der dritten Statistik hinkt der holländische Ausnahmefahrer aber deutlich hinterher.

Verstappen hat in seiner Formel 1 Karriere viel zu wenige Pole Positions geholt. 24 Pole Positions sind bei seinem Talent und seinem Auto viel zu wenige. Hamilton hat gleich viele Siege wie Pole Positions wie Siege. Verstappen hat viel mehr Siege wie Pole Positions.  

Verstappens Pole Positions Manko – bis jetzt!

Charles Leclerc hat noch keinen WM-Titel und nur fünf Rennsiege mit Ferrari – aber dafür gleich 19 Pole Positions. Das sind im zumeist gegenüber Red Bull deutlich unterlegenen Ferrari nur fünf Poles weniger als Max Verstappen hat. Der 25-Jährige hat sich bislang überdurchschnittlich schwer getan, sein bestes Auto dauerhaft auf dem ersten Startplatz zu positionieren (bis 2021 war sein Red Bull natürlich nur bedingt konkurrenzfähig).

Während Verstappen eine Siegquote von 23,53 Prozent erreicht, beläuft sich seine Pole-Quote gerade einmal auf 14,1 Prozent. Ein deutlicher Unterschied. Während er bei seiner Renn-Sieg-Quote schon jetzt fast gleichauf mit F1-Legenden wie Alain Prost und Ayrton Senna ist, hängt er bei seiner Pole-Quote sogar einem Niko Rosberg hinterher und ist nur unwesentlich besser als ein Juan-Pablo Montoya. Das sind nicht die Fahrer, mit denen sich eine Max Verstappen messen oder vergleichen will. Seine großen Karrieregegner bei den Rekord-Statistiken heißen Michael Schumacher und Lewis Hamilton. 

2021 wurde Verstappen das 1. Mal Weltmeister, gewann in dieser Saison zehn Grand Prix und holte ebenfalls zehn Pole Positions. Passt. Das ist ein Spitzenwert. Allerdings sein einziger im Laufe seiner bisherigen Karriere. 

Deutlicher fällt das Pole-Defizit Verstappens in der Saison 2022 aus. Max Verstappen und Red Bull fuhren eine Rekordsaison. Nie dagewesene 15 Grand Prix Siege sprangen am Ende der Saison heraus. Niemand konnte mit Max Verstappen auch nur ansatzweise mithalten. Anders präsentierte sich seine Pole Statistik. Eigentlich hätte Verstappen auch hier alle in Grund und Boden fahren müssen – doch schaffte der Wunderfahrer am Ende nur klägliche sieben Pole Positions. Leclerc im Ferrari gewann dagegen gleich neun Mal das Qualifying. Das war zu wenig von Verstappen. Zum Vergleich: Lewis Hamilton holte von 2015 bis 2018 nie weniger als elf Pole Positions (1x sogar 12 in einer Saison). 

Nun, schon klar: Ferrari ist auf ein Runde sauschnell – und Red Bull legte in der Saison 2022 den Hauptfokus auf den Rennsieg statt auf die Pole Positions. Nichtsdestotrotz stimmen hier die Verstappen-Statistiken noch nicht.

Natürlich haben nur wenige Formel 1 Piloten in der Geschichte des Rennsports mehr Startplatz 1 gewinnen können, doch für seine Verhältnisse hat Verstappen zu wenige Poles geholt. 

Bis jetzt!

Seit der Saison 2023 liefert der Doppel-Weltmeister auch in dieser Kategorie gnadenlos ab. Verstappen konnte sein vielleicht letztes fahrerisches „Defizit“ beseitigen (natürlich auf ohnehin schon sehr hohem Niveau gesprochen):

Auch auf einer Runde viel besser und schneller als alle anderen Fahrer auf der Strecke zu sein.  

Verstappen jetzt der eindeutige Pole-König

2023 ist das Jahr, in dem Verstappen nicht nur die Rennsiege in Serie einfährt, sondern auch Pole Positions in Serie. Hat der Formel 1 Superstar die Konkurrenz bei den Poles bislang „großzügig leben lassen“, zeigt er sich 2023 auch bei den Pole Positions als nahezu unbesiegbar und gnadenlos effizient. 

In sieben Rennen gingen vier Pole Positions an Verstappen – also mehr als jede zweite. Das ist sein bislang bester Schnitt seiner glorreichen Karriere. Wenn Super-Max in Saudi-Arabien nicht so viel Pech gehabt hätte, wäre wohl noch eine Pole mehr in der Statistik enthalten. Verstappen dürfte heuer seinen eigenen Rekord von 10 Pole Positions in einer Saison mutmaßlich übertreffen. 15 Rennen sind heuer noch zu fahren. Der ewige Saisonrekord liegt bei 14 Pole Positions – aufgestellt von Sebastian Vettel, einst ebenfalls im Red Bull. 

Es scheint so, als hätte Max Verstappen heuer (endgültig) gelernt, auch im Qualifying der Beste und Schnellste zu sein. Das muss den 19 anderen Fahrern die Sorgesfalten auf die Stirn drücken. Denn das war die einzige Kategorie, in der sie mit Max Verstappen bislang noch mithalten konnten.

Ab jetzt wohl nicht mehr!